Vielfalt und Zauber des Naturparks Ötztal

In der mannigfaltigen alpinen Landschaft des Ötztals der Natur ganz nah kommen

Das Farbenspiel ist sagenhaft! Auf das stille Funkeln der Sterne am dunkelblauen Firmament folgt der Auftakt zum morgendlichen Alpenglühen, das mit einem feurigen Kranz an majestätischen Berggipfeln ringsum seinen fulminanten Höhepunkt feiert. Der Anblick ist atemberaubend, der Augenblick bleibt unvergesslich. Wer würde nicht gerne einmal die magische Szenerie eines Sonnenaufgangs auf einem 3.000 Meter hohen Gipfel erleben?

Ja, das ist machbar – auch ohne ein Bergfex bzw. Apinistin zu sein. Im Naturpark Ötztal, hoch über Sölden, geht’s bei einer geführten, mittelschweren Wanderung in 4 Stunden von der Rotkogelhütte aus, wohin ein Shuttle bringt, hinauf zum Gipfel des Schwarzkogls (3.016 m). Geeignet für Erwachsene und Kinder ab 7 Jahren, führt die Wanderroute zunächst zum Schwarzsee als landschaftliches Juwel und natürliches Geschichtsbuch. Die Ablagerungen in dem tiefblauen See lassen Rückschlüsse aufs Klima in den vergangenen 10.000 Jahren zu.   

Gekrönt wird die als Geheimtipp geltende Wanderung vom Gipfelerlebnis – und kulinarisch verfeinert durch ein regionales Bergfrühstück, das inkludiert ist und als Lunchpaket im eigenen Rucksack zum grandiosen Rastplatz mitgenommen wird. Dies ist nur eine von zahlreichen Wanderungen im Naturpark Ötztal, bei denen das ebenso facettenreiche wie weitläufige alpine Naturparadies erkundet werden kann. Über blühende Bergwiesen und grüne Almmatten, durch idyllische Wälder und entlang kristallklarer Bergseen bis hinauf zu den schroffen Gipfeln und Karen samt großartiger Gletscherwelt empfängt eine eindrucksvolle, artenreiche alpine Landschaft.

Allein schon 100 km Wegenetz in hochalpinem Gelände, 48 Hütten und Almen u.v.m. locken zur Erkundung

Mit einer Fläche von 510 km2 befindet sich im Ötztal der zweitgrößte Naturpark Tirols und der drittgrößte Österreichs. Zudem erstreckt er sich über 3.000 Höhenmeter – vom tiefsten Punkt im Mündungsbereich des Ötztals (770 m) bis zur Wildspitze (3.774 m) als höchster Berg Nordtirols und zweithöchster Österreichs. 152 Dreitausender und 67 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 95 km2 gehören zu den geschützten Gebieten.

Der Naturpark Ötztal vereint die wertvollsten naturnahen Gebiete des Ötztals unter einem Dach. Taleinwärts beginnt dies mit dem Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See. Bereits 1929 zum Naturdenkmal erklärt, lädt der idyllisch gelegene Bergsee zum Baden oder auch Wandern in einer wildromantischen Naturkulisse ein.

Ebenso beeindruckend ist das Tiroler Naturschutzgebiet und zugleich Natura 2000-Schutzgebiet Engelswand oberhalb des Weilers Platzl in Umhausen. Die mehrere hundert Meter himmelwärts aufstrebende, mächtige Felswand birgt von den Wäldern an ihrem Fuße bis hinauf zu den Felsstandorten eine große Artenvielfalt.

Auch einen beachtlichen Teil des sich östlich des Ötztals erstreckenden Ruhegebiets Stubaier Alpen umfasst der Naturpark Ötztal. Aus kristallinem Gestein aufgebaute Bergkämme, markante Gipfel und wunderbare Hochtäler wie das Windach-, das Sulz- und das Horlachtal verleihen dem Landschaftsbild eine reizvoll abwechslungsreiche Gestalt. Ein tolles Erlebnis in Längenfeld sind z.B. das Abenteuer im Bergsturzlabyrinth und der 4-Seenweg.

Am ausgedehntesten ist das Ruhegebiet Ötztaler Alpen, das mit seiner Wildheit und Unberührtheit bezaubert. Es bedeckt einen großen Teil des Zentralalpen-Hauptkammes und ist mit seinen zahlreichen Dreitausendern sowie den größten und längsten Gletschern von überwältigenden Fels- und Eisformationen geprägt. Auch hier lassen sich seltene botanische Kostbarkeiten, scheue Alpentiere und kulturhistorische Sensationen entdecken. So etwa bei der Wanderung „Arnika, Ötzi & Co …“ oder auf der archäologischen Rundwanderweg Obergurgl. 

Als lohnendes Ausflugsziel von Sölden aus lockt das Naturdenkmal Obergurgler ZIrbenwald. Der Erlebnisweg führt durch einen ca. 20 Hektar großen, geschossenen Bestand von teilweise über 300 Jahre alte Zirben. Ein Hochmoor, Alpenrosenfelder und ein imposanter Wasserfall sowie die Einkehrmöglichkeit in der Hohe Mut Alm versprechen eine wunderbare Naturerfahrung, mit Wissenswertem zu Flora und Fauna auf 13 Schautafeln.

Ebenso besuchenswert ist das Naturwaldreservat Windachtal östlich von Sölden. Hier finden sich bis zu 300 Jahre alte Zirben und Lärchen in dem vom Menschen unbeeinflussten, faszinierenden Ökosystem Wald. Auch als die „stille Seite Söldens“ bekannt, reicht das malerische Wanderparadies von den lauschigen Wäldern über prächtige Almböden bis hinauf zu den kargen Felsspitzen auf 3.000 Metern. Ambitionierte Weitwanderer gelangen durchs Windachtal in die Stubaier Alpen und weiter bis ins Südtiroler Passeiertal. Beliebt ist die mehrtägige Wanderung von Hütte zu Hütte. Sie ist Teil des legendären Ötztal Trek als Route der Superlative.

Insgesamt bieten sich 13 Themenwanderungen im Naturpark Ötztal, von naturkundlichen und archäologischen Wegen bis zu Geowegen und Waalwegen. Die Bezeichnung von Letzteren rührt von den einst zur Bewässerung der Felder angelegten Wasserläufen her – den sogenannten Waalen. Ein herrliches Vergnügen für Groß und Klein ist die Wanderung auf dem Waalweg Mooserstegle in Sölden, wo sich die Kraft des Wassers spüren lässt.      

Natur und Landschaft beschützen – begreifen – erleben – und staunen

Zur Einstimmung und spannenden Vorbereitung auf deine persönliche Erkundungstour(en) empfiehlt sich ein Besuch im Naturpark Haus Längenfeld. Als Informationsdrehscheibe und zentral gelegenes Kompetenzzentrum vermittelt es die einzigartige Ötztaler Naturvielfalt in allen Facetten: von Pflanzen und Tieren über besondere Lebensräume bis hin zur Geologie oder auch der Faszination des Wassers. Die multimediale „Natur ERLEBNIS Ausstellung“, Wechselausstellungen und der Shop mit regionalen Produkten zeigen sich auf der Höhe der Zeit.

Naturkundlich Interessierten werden im Naturpark Haus auch Vorträge, Workshops und Seminare angeboten. Zudem erlauben 6 weitere Infopoints, verteilt über das ganze Ötztal, ein erstes Eintauchen in den Naturpark. Auch dort werden Mittels Touchscreens, Wandreliefs und vielem mehr – wie einem echten „Minigletscher“ – alle Sinne angesprochen. Jederzeit frei zugänglich ist der Infopoint Sölden zum Lebensraum Windachtal.  

Tipps & Empfehlungen

• Mit der Summer Card wanderst du von Juni bis September kostenlos durch den gesamten Naturpark Ötztal.

• Eine prima Wahl für die Anreise zu den Wanderungen (und auch sonst) ist das ausgezeichnete Angebot an Öffentlichen Verkehrsmitteln.

• Auch zum Klettern finden sich im Naturpark Ötztal herausragende Gelegenheiten – wie „Le Miracle“.